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Scheyer, T. M. (2007). Vergleichende knochenhistologie des schildkrötenpanzers (carapax und plastron) - auswirkungen auf systematik, funktionsmorphologie und ursprung der schildkröten. Unpublished thesis , Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn. 
Added by: Sarina Wunderlich (27 Mar 2011 16:16:47 UTC)
Resource type: Thesis/Dissertation
BibTeX citation key: Scheyer2007a
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Categories: General
Keywords: Histologie = histology, Morphologie = morphology, Platysternidae, Platysternon megacephalum, Schildkröten = turtles + tortoises
Creators: Scheyer
Publisher: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität (Bonn)
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Abstract     
Die Knochenhistologie von Schildkrötenpanzern liefert wertvolle Ergebnisse zur Osteoderm- und Panzergenese, zur Rekonstruktion von fossilen Weichgeweben, zu phylogenetischen Hypothesen und zu funktionellen Aspekten des Schildkrötenpanzers, wobei Carapax und das Plastron generell ähnliche Ergebnisse zeigen. Neben intrinsischen, physiologischen Faktoren wird die Mikrostruktur des Panzerknochens von einem Mosaik phylogenetischer and funktionaler Faktoren beeinflusst. Das Verhältnis beider Einflüsse variiert sehr stark unter den Schildkrötengroßgruppen. Nur wenn funktionelle Aspekte nur schwach ausgeprägt sind, können phylogenetische Signale abgeleitet werden. Die Knochenhistologie kann demnach zur Überprüfung bestehender (morphologischer, molekularer oder serologischer) Verwandtschaftshypothesen genutzt werden. Gruppen, die gut definierte Knochenmikrostrukturen aufweisen, sind die Bothremydidae, Pleurosternidae, Chelydridae, Plesiochelyidae und Thalassemydidae, Dermochelyidae, Dermatemydidae, Carettochelyidae, und Trionychidae. Weiterhin kann die systematische Position unsicher zugeordneter Taxa (z.B. aff. Platychelys sp., Platysternon megacephalum), sowie unzureichend bekanntes Materials bestimmt werden. Aff. Platychelys sp. sowie der Kirtlington Histomorph I werden beide den Pleurosternidae zugeordnet. Die Zuordnung des Histomorph I führt zu einer Ausdehnung des Fossilberichts der Pleurosternidae in den Mittleren Jura hinein. P. megacephalum zeigt einige histologische Gemeinsamkeiten mit den Chelydridae, was wiederum eine Unterstützung älterer morphologischer Hypothesen darstellt. In den restlichen Großgruppen ist kein klares phylogenetisches Signal vorhanden, oder es kommt zu einer Überprägung des Signals durch funktionelle Faktoren. Die Anpassung der Knochenmikrostruktur des Panzers an das aquatische Milieu gehört zu den stärksten funktionellen Faktoren. Hierdurch konnte eine Gruppierung aller untersuchten Schildkröten in vier Kategorien (I „terrestrischer Lebensraum“ bis IV „extremste Anpassung an das aquatische/marine Milieu) bezüglich ihrer Ökologie/Palökologie vorgenommen werden. Vergleiche der ältesten Vertreter der Schildkröten mit rezenten ‚aquatischen’ und ‚terrestrischen’ Vertretern belegen unabhängig die terrestrische Palökologie der basalen Testudinata. Die Knochenpanzermikrostrukturen wurden weiterhin zur Klärung des Ursprungs der Schildkröten genutzt. Basierend auf dem Vergleich von basalen Schildkröten und verschiedenen Außengruppenvertretern, welche Pareiasaurier, Placodontier, Mammalier, Archosauromorphe und Lepidosaurier beinhalteten, wird ein Ursprung innerhalb der Diapsida mit naher Verwandtschaft zu Archosauriern hypothetisiert. Für den Panzer der Placodontier wird weiterhin ein, in Osteodermen bisher unbekanntes knorpeliges Gewebe (´postkranialer faserknorpelhaltiger Knochen´), sowie ein generelles Modell der Osteogenese vorgestellt.
Added by: Sarina Wunderlich  
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